Viele Wissenschaftler betrachten die Insel als eine Art "Stonehenge", da es dort antike Monumente und megalithische Stätten gibt, die Archäologen, Historiker und Mystery-Fans immer noch faszinieren. Diese Stätten sind nicht nur Zeugnisse der Vergangenheit, sondern geben auch einen faszinierenden Einblick in eine tausend Jahre alte Zivilisation, die die Insel bewohnte und ein Netz von rätselhaften und zeremoniellen Strukturen hinterließ.
Schlösser
Das Wahrzeichen Sardiniens ist zweifellos die Nuraghe, ein runder Steinturm, der sich imposant in der Landschaft der Insel erhebt. Es gibt schätzungsweise 7.000 Nuraghen, die über ganz Sardinien verstreut sind und aus der Bronze- und Eisenzeit zwischen 1800 und 500 v. Chr. stammen.
Zu den wichtigsten
Su Nuraxi von Barumini
Die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Stätte ist wahrscheinlich die bekannteste nuragische Stätte. Sie befindet sich in der Gemeinde Barumini. Dieser beeindruckende Komplex bietet einen außergewöhnlichen Einblick in das Leben im prähistorischen Sardinien. Sie besteht aus einem zentralen Turm, der von Mauern und kleineren Türmen umgeben ist, und ist eines der am besten erhaltenen Beispiele der nuragischen Architektur.
Nuraghe Santu Antine
In der Region Logudoro gelegen, ist es ein weiteres beeindruckendes Beispiel. Mit seinen drei Stockwerken ist es eines der höchsten und majestätischsten nuragischen Bauwerke.
Die Nuraghen sind seit langem Gegenstand von Debatten unter Archäologen. Es wird vermutet, dass sie als Festungen, Kultstätten oder Wohnstätten für die Elite der Nuraghen genutzt wurden. Ihr ursprünglicher Zweck bleibt jedoch teilweise ein Rätsel.
Die Gräber der Giganten
Grabdenkmäler von mystischem Ausmaß
Eine weitere Besonderheit Sardiniens sind die "Gräber der Giganten", imposante Sammelgräber aus der Nuraghenzeit. Diese Bauten verdanken ihren Namen ihrer enormen Größe und ihrem majestätischen Aussehen, das eine geheimnisvolle Aura ausstrahlt.
Grab der Giganten von Coddu Vecchiu
in der Nähe von Arzachena, ist eines der faszinierendsten Beispiele. Die zentrale Stele, die etwa vier Meter hoch ist, dominiert das Monument und bildet eine imposante megalithische Fassade.
Grabmal der Giganten von Li Lolghi
In Arzachena fällt die große Präzision auf, mit der die Steinblöcke, die die Struktur bilden, bearbeitet wurden.
Diese Monumente wurden für kollektive Bestattungen genutzt und hatten vermutlich auch einen rituellen Wert, der mit religiösen Vorstellungen und dem Totenkult verbunden war.
Heilige Brunnen
Zeugnisse aus dem Bereich Gottesdienst und Technik
Zu den faszinierendsten und der breiten Öffentlichkeit am wenigsten bekannten Stätten gehören die "Heiligen Brunnen", Strukturen, die für Rituale im Zusammenhang mit Wasser, einer grundlegenden Ressource auf Sardinien, genutzt werden. Diese Brunnen sind ein perfektes Beispiel für die Ingenieurskunst und die Präzision, mit der die alten Bewohner der Insel den Stein bearbeiteten.
Heiliger Brunnen von St. Christine
Sie liegt in der Nähe von Paulilatino und ist eine der eindrucksvollsten. Diese heilige Stätte ist ein architektonisches Wunderwerk mit einer Treppe, die zu einer perfekt symmetrischen unterirdischen Kammer hinabführt, in der einst Wasser gesammelt wurde.
Heiliger Brunnen von Predio Canopoli
Sie befindet sich in der Gemeinde Perfugas und ist ein weiteres bemerkenswertes Beispiel. Obwohl sie weniger bekannt ist als die von Santa Cristina, hat sie viel von ihrer ursprünglichen Struktur bewahrt.
Heilige Brunnen waren eng mit dem Wasserkult verbunden und hatten vermutlich eine zeremonielle Funktion, vielleicht im Zusammenhang mit Reinigungsriten oder religiösen Feiern.
Megalithische Denkmäler
Genau wie die berühmten Steine von Stonehenge gibt es auf Sardinien zahlreiche Menhire (große senkrechte Steine) und Dolmen (Strukturen aus horizontalen Steinplatten, die auf senkrechten Steinen ruhen). Diese Denkmäler stammen aus der pränuragischen Zeit, wurden aber auch von späteren Zivilisationen verehrt und genutzt.
Pranu-Muttedu-Komplex
Sie liegt in der Nähe von Goni und ist eine der beeindruckendsten megalithischen Stätten der Insel. Mit ihren Reihen von Menhiren und Dolmengräbern war sie vermutlich eine heilige Stätte, die für religiöse Zeremonien genutzt wurde.
Dolmen von Sa Coveccada
In der Nähe von Mores ist er einer der größten Dolmen Europas und bietet einen außergewöhnlichen Einblick in eine Zivilisation, die in enger Verbindung mit der natürlichen Welt lebte.
Monte d'Accoddi
Zu den rätselhaftesten Stätten Sardiniens gehört der Monte d'Accoddi in der Nähe von Sassari, ein im Mittelmeerraum einzigartiges Bauwerk. Dieser Stufenaltar, der an mesopotamische Zikkurate erinnert, wurde wahrscheinlich für religiöse Zwecke genutzt.
Das Gebäude stammt aus der Zeit um 4000 v. Chr. und besteht aus einer erhöhten Plattform, zu der man über eine monumentale Rampe gelangt. Seine genaue Funktion bleibt ungewiss, aber es wird angenommen, dass es ein Ort der Anbetung von Himmelsgottheiten oder ein astronomisches Beobachtungszentrum war.
Kreuzung der antiken Zivilisationen
Sardinien ist viel mehr als ein Touristenziel: Es ist eine Insel, die in ihrem Herzen die Geheimnisse einer tausendjährigen Zivilisation birgt. Nuraghi, Riesengräber, heilige Brunnen, Menhire und der geheimnisvolle Monte d'Accoddi sind nur einige der Zeugnisse einer rätselhaften Vergangenheit, die dem Lauf der Jahrtausende widerstanden hat. Wie Stonehenge bieten diese Denkmäler einen Einblick in untergegangene Kulturen und öffnen die Tür zu neuen Fragen und Forschungen darüber, wer die Erbauer dieser Wunderwerke wirklich waren und welchen Glauben sie hatten.
Eine Reise nach Sardinien ist nicht nur ein Erlebnis der Entspannung und der natürlichen Schönheit, sondern auch eine einzigartige Gelegenheit, in eines der ältesten und faszinierendsten Geheimnisse des Mittelmeers einzutauchen.